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Zaunverbot und Chipprüfpflicht
#4
Liebe Flyballer,

ich habe mich schon in persönlichen Gesprächen geäußert. Die Angleichung an das internationale Geschehen, mit der argumentiert wird, möchte ich nachfolgend näher beleuchten.

Änderung zu Einmessen der Hunde aber auch zu Antreten zum Lauf
„[…] Identifikation [des Hundes] [zwingend] mit einem Chip-Lesegerät zu überprüfen.“

Nicht ausreichend bzw. vermutlich nicht zulässig, da es auch Hunde gibt, die keinen Chip haben, sondern eine Tätowierung. Sowohl beim BFB als auch bei den Engländern, die sich beide an der NAFA orientieren, wird beides für die Registrierung der Hunde zum Turnier zugelassen.

Änderung zu Flyballterrain/Ring
„[…] Hilfsmittel, wie z.B. ein Zaun, […], um die beiden Bahnen voneinander zu trennen.“

International sieht es so aus (NAFA - BFB und UK ebenso, da sie sich an der NAFA orientieren):
„Barrieren (Backstop): […] Eine Barriere (Minimum 24“ [60,96 cm] hoch) soll auch zwischen den Boxen, ca. 2 Fuß [ca. 60,96 cm] vor der Boxenlinie und 5 Fuß [152,40 cm] hinter der Box, platziert werden, um die Beeinflussung der Hunde zu minimieren.“ sowie
"Bahnbeschaffenheit: […] Wo weicher Untergrund […] vorhanden ist, sollen keine Matten ausgelegt werden. Alle Rennstrecken müssen frei sein von offensichtlichen Verschmutzungen. […]“

Von einem Zaun zwischen den Bahnen ist keine Rede - vor allem nicht, dass er ein unerlaubtes Hilfsmittel darstellt und bei Vorhandensein die Laufzeiten oder eventuelle Rekorde nicht anerkannt werden dürfen. Hier wird sich nur auf die Matten und auf einen ordentlichen Untergrund bezogen!

Minimierung der Beeinflussung der Hunde bedeutet für mich mehr Sicherheit: Es ist zwar kein Mittelzaun vorhanden (vermutlich, da dort die Abstände zwischen den Parcouren meist eher am Maximal- denn am Minimalabstand liegen), der Backstop darf aber aus Sicht der Box über die Boxenlinie bis zu 61 cm in den Parcours hineinragen, sodass sich die Hunde an der Box nicht fixieren können. Außerdem muss nicht so viel Spielraum hinter der Box sein, was eine zusätzliche optische Hilfe für die Hunde darstellen kann („Tunnelblick“). Trotzdem kommt es auch hier immer wieder vor, dass Hunde auf die andere Bahn laufen (sei es aus ihrem Beutefangverhalten heraus oder einfach nur, weil sie sich versprungen haben, der Ball aus dem Maul gefallen ist, ...).

Unsere Backstops müssen genau an der Boxenlinie enden, sodass sich die Hunde sehr wohl an der Box fixieren (können) - vgl. Abbildung unter flyball.de, Flyball, Parcours. Kann ja sein, dass die Belgier das auf Turnieren auch so handhaben - allerdings gibt es hier zumindest die Option den Backstop zu verschieben. Der Parcours im EFC-Regelwerk ist nämlich identisch mit dem, den die NAFA in Turnieren auch so umsetzt - vgl. Abbildung unter efc2015.eu/efc_rules.pdf, mit der Begründung Zitat:"[...] to minimize interference." Zitatende (s.o.).

Ein Mittelzaun ist keine Hilfe, wie bereits vielfach erwähnt wurde - er macht die Hunde nicht schneller!

Änderung zu Der Start
„[…]“

Die Fehlstartregelung ist an den BFB angeglichen worden, was ich sehr begrüße, da hier die Stressreduktion für den Starthund im Vordergrund steht. Nach meinem Verständnis wird sie aber ziemlich kompliziert beschrieben. Einfacher fände ich: „Während einer Double oder Single Elimination ist ein Fehlstart pro Team nur einmal pro Rennen erlaubt und nicht pro Lauf.“

Im Übrigen habe ich diesen Passus im EFC-Regelwerk nicht gefunden...

Was ich noch vermisse, ist die Übernahme der „Safety-Regelung“ des BFB. Die besagt nämlich, dass ein Turnier abgebrochen werden darf, wenn der Untergrund zu gefährlich wird. Die Hauptrichter aller Divisionen beraten und entscheiden dann darüber.

Flyball ist für viele Hunde stressig (meist, weil der menschliche Ehrgeiz es für sie stressig macht) und es ist nicht mit anderen Hunde-Sportarten zu vergleichen. Bei den meisten befindet sich lediglich ein Hund mit seinem Menschen und den Richtern im Ring, bei einer Gruppenübung ist entweder weniger Dynamik im Spiel oder die Hunde kennen sich. Das spielt für mich aber auch keine Rolle - wichtig ist doch, dass wir die Verantwortung für unsere Hunde übernehmen und sie nicht unnötigem Stress aussetzen.

Flyball sollte als das verstanden werden, was es ist: Ein toller Sport für alle und eine sinnvolle Beschäftigung für Mensch und Hund, bei der Erziehung und Spiel kombiniert werden! Wenn nun immer mehr Stress aufgebaut wird, so wird dies m.E. ad absurdum geführt und die Kritiker nur weiter bestätigt.

Im Sinne des Fairplay - auf das international viel Wert gelegt wird - hätte ich es zudem schön gefunden, wenn die Regeländerungen bzw. -Ergänzungen, so wie in der Vergangenheit geschehen, auf einem Richtertreffen mit allen Richtern besprochen und nicht kurz vor dem ersten Turnier und rückwirkend von nur wenigen in Kraft gesetzt worden wären. So hätten nämlich alle die gleiche Chance gehabt sich einzubringen, unter den neuen Bedingungen zu trainieren und sich darauf in Ruhe einzustellen.
Herzliche Grüße,
Andrea mit den "Jungs"

http://www.flyball-7zwerge.de
http://www.hundefitness.de
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Nachrichten in diesem Thema
Zaunverbot und Chipprüfpflicht - von wilfried - 15.03.2015, 16:01
RE: - von Tipi-Jumper - 21.03.2015, 09:12
RE: - von Tom - 21.03.2015, 23:14
RE: Zaunverbot und Chipprüfpflicht - von nickimike - 22.03.2015, 12:17
RE: - von Lipa - 22.03.2015, 17:26

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