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EJS - Kalibrierung / Justierung !
#1
Hallo Flyballer,
wünsche euch allen nachträglich noch eine Frohe Weihnacht.
Habe meinen Winterschlaf unterbrochen um meinen ersten Beitrag zu schreiben.
Die Frage, ob die EJS Zeitmesseinheiten der einzelnen Vereine eigentlich
in regelmäßigen Abständen Kalibriert / Justiert werden, interresiert mich schon lange.
Bei Turnieren und Meisterschaften werden ja Rekordzeiten zum Teil um zehntel bzw. hundertstel Sekunden verbessert.

Grüße
Spitfire



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#2
Moin,

meines Wissens nach werden die Anlagen nicht regelmäßig kalibriert. Ob die Anlagen überhaupt jemals richtig kalibriert wurden, darüber können dir nur die "Hersteller" Auskunft geben.
Gemäß des deutschen Flyball-Regelwerkes unter Punkt 3.10 sind deutsche Rekorde nur gültig, wenn ein "zugelassenes" EJS
genutzt wurde. Wer die Anlagen zulässt/prüft und nach welchen Richtlinien, kannst du ja mal beim VDH (Hüter des Regelwerkes) erfragen.
Im deutschen Flyball-Regelwerk wird zumindest im Bezug auf das EJS auf die NAFA-Spezifikation verwiesen, die den Funktionsrahmen und die minimale Genauigkeit vorschreibt.

Als ich meine Anlage gebaut habe, stand ich auch vor dem Problem eine sehr genaue Zeitreferenz zu benötigen. Kalibrierungsdienste sind sehr teuer und öffentliche Zeitreferenzen (DCF77, GPS) erst über Umwege nutzbar. Man vergleicht dabei über mehrere Tage die Zeitbasis der Anlage mit der öffentlichen Zeitreferenz. Ein relativ großer Aufwand! Da meine Anlage aber auf eine 1/10000s intern misst, war der Aufwand unvermeidlich.

Fazit: Das die Anlagen regelmäßig gewartet und kalibriert werden müssen steht zur Zeit nirgendwo. Aus technischer Sicht (z.B. Drift durch Alterung der Bauteile) besteht auf jeden Fall eine Notwendigkeit.
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#3
Hallo Spitfire,

interessante Frage!!!

Leider kann ich persönlich Dir keine Antwort darauf geben, da das nicht mein Bereich ist Wink

Bin aber mal gespannt auf die weiteren Antworten, die hoffentlich noch kommen werden!



Gruß
Dorit
Ich habe große Achtung vor der Menschenkenntnis
meines Hundes,
er ist schneller und gründlicher als ich!
( Otto von Bismarck )

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#4
Hallo Frank,

die Kalibration deiner internen Frequenz ist aber nur ein Teil der Anlage.
Wie machst du das mit den Lichtschranken und der evtl. nachgeschalteten Elektronik?
Die Reaktionszeit der Lichtschranken lässt sich nicht verändern hat aber einen zusätzlichen Einfluss auf die Genauigkeit.
Für eine Genauigkeitsprüfung muss ja das gesamte System gemessen werden.

LG Thomas

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#5
(04.01.2011, 20:43)ToBu schrieb: >> Hallo Frank,

Hi..

>> die Kalibration deiner internen Frequenz ist aber nur ein Teil der Anlage.

So ist es :-)

>> Wie machst du das mit den Lichtschranken und der evtl. nachgeschalteten Elektronik?

Wenn man mit einer Auflösung von einer 1/1000s messen will, also eine Anzeige von z.B. 17,348s, muss die interne Auflösung 1/10000s oder besser betragen.
Alle Latenzen zusammen müssen dann kleiner als 0.000999..s bleiben.
Die vorgeschriebene Verfahrensweise zur Verringerung der Anzeigegenauigkeit ist nämlich das Abschneiden der überzähligen Nachkommerstellen. Auf- bzw. Abrunden ist nicht erlaubt!

>> Die Reaktionszeit der Lichtschranken lässt sich nicht verändern hat aber einen zusätzlichen Einfluss auf die Genauigkeit.

Industrielichtschranken mit der erforderlichen Geschwindigkeit (Taktfrequenz > 10kHz ergibt eine Latenz von ca. 0,0002s) und der geforderten Reichweite von min. 1,5m, und dies noch im Infrarot-Bereich (die Hunde sollen ja nicht abgelenkt werden) sind recht selten und teuer. Da von diesen Lichtschranken min. 24 Stück gebraucht werden, verschlingen sie schon allein ca. 1/3 der Gesamtkosten für das EJS.

Ich bin deshalb einen anderen Weg gegangen und habe die Lichtschranken komplett selber gebaut. Die erforderliche Elektronik ist dank der Verwandtschaft zur LWL-Technik günstig und gut erhältlich.

Die Auswertung der Lichtschrankensignale und die Ansteuerung der Ampel übernimmt dann ein schneller RISC-Prozessor. Dieser bildet auch die Timeline mit einer Auflösung von 32Bit. Alle Daten gehen dann mit dem jeweiligen Zeitstempel über den CAN-Bus zu den Bedien-und Anzeigekonsolen, wo sie jeweils von einem weiteren RISC-Prozessor verarbeitet werden.
Ab dem CAN-Bus ist die Verarbeitung nicht mehr zeitkritisch, weil ja der Zeitpunkt des Events (z.B. die Unterbrechung einer Lichtschranke) mit dem Event übertragen wird.

>> Für eine Genauigkeitsprüfung muss ja das gesamte System gemessen werden.

Das stimmt! Zu Testzwecken habe ich mir damals einen Simulator gebaut, der einen kompletten Lauf mit definierbaren Zeiten vorgibt. Er wird als Lichtschrankenersatz an das EJS angeschlossen.

Die technischen Daten der Lichtschranken sind durch den Eigenbau und der anschießenden Überprüfung mit einem Oszilloskop bekannt und verifiziert.

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#6
Ist eine Überprüfung der Anlage nicht auch mit einer High-Speed Kamera möglich ?
Bei Aufnahmen mit 100 Bilder/Sekunde wäre dies eine Genauigkeit von 1/100 Sekunde.
Dies wäre doch ausreichend für unsere Zwecke und mit der richtigen Software leicht durchführbar.
Auch im Flyball kann man aus einem Esel keine Rennsemmel machen! Big Grin
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