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Ablenkung im Parcours
#1
Hallo an alle,

ich brauche mal euren Rat: Wir haben einen neuen Hund im Training, w, 4 Jahre alt, war früher mal bei einem Jäger und hat sich dort "selbst versorgt". Kann also perfekt jagen.

Gioia findet jedes Loch im Zaun und geht erst mal gucken. Was auch bis zu 30 Minuten dauern kann.
Dann ist sie mit nichts zu locken.

Den Flyballparcours kann sie mittlerweile ganz gut (jedenfalls mit Zaun). Sie interessiert sich am meisten für einen Plüschknochen, den sie zur Belohnung auch bekommt.

Wenn sie allerdings keine Lust hat, oder ein Eichhörnchen draussen rumspringt, ist sie mitsamt dem Knochen weg.
Sie lässt sich also extrem von aussen ablenken. Hunde dagegen sind unwichtig.

Was ratet ihr mir, wie ich diesem Hund erkläre, dass Flyball viel wichtiger und lohnenswerter ist, als abzudüsen?
Die Schleppleinenübungen sind Frauchen und Gioia schon durch. Geht ja auch bei Flyball nicht wirklich gut.

Was der Hund beim Gassi macht, ist mir (Frauchen nicht) wurscht. Aber auf dem Platz sollte sie sich nur aufs Training konzentrieren. Kriegen wir das hin?

Erstmal Danke und schönen Sonntag
Wuff Marion
Wuff Marion

http://www.flying-sodenia.de
Hunde sind ein Kompliment an die Natur. Sie sind keine Sportgeräte. von Olivier Favre, Musher und Bergführer
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#2
Hallo Marion,
sorry, dass ich bisher noch nicht geantwortet habe Sad
Jetzt aber:
Grundsätzlich sollte es dem Frauchen nicht egal sein, wie der Hund im allgemeinen gehorscht!!!
Es ist schon so nicht immer einfach den Hund beim Flyball beizubringen, mit der Ablenkung, die ja gerade auf Turnieren enorm ist, umzugehen.
Wenn aber dann die Zusammenarbeit zwischen Hundeführer und Hund schon grundsätzlich nicht stimmt, ( wie es beim Lesen Deines Berichtes den Anschein macht) dann ist es fast unmöglich!
Denn warum sollte es beim Sport funktionieren.
Wenn man mit seinem Hund eine Sportart ausführt, sollte der Hund schon einmal im normalen Alltag gehorschen!

Noch eine kurze Frage hierzu: wie lange hat das Frauchen denn die Schleppleine benutzt und wann/warum hat sie damit aufgehört?
Jeder noch so kleinste Erfolg eines Hundes kann selbstbelohnend sein!

Gruß
Tom
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#3
Hallo Tom,

keine Ahnung, wie lange die Schleppleine im Training war. Ich frage mal nach.
Tanja ist es überhaupt nicht egal, was der Hund macht.
Sie sagt, dass es auch schon viel besser geworden ist, im Gegensatz zu früher.
Der Hund wird auch ordentlich geistig gefordert.
Und weiler eben so clever ist, dachte sie, dass Flyball das Richtige wäre. Agility ist ihr etwas zu wenig Forderung.

Von Turnieren ist Gioia noch weit weg. Leider, denn schnell ist sie.
Liebe Grüße und
Wuff Marion

http://www.flying-sodenia.de
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#4
Hallo Marion,

ich sehe es so wie Tom.
Das gesamte Flyball ist schon eine riesige Ablenkung
da mit mehreren Hunden gleichzeitig gearbeitet wird.
Wenn der Hund alleine schon nicht klar kommt und nicht
bei der Arbeit ist wie soll es dann in der Gruppe beim
Flyball funktionieren wo die Ablenkung um ein vielfaches höher ist.

Zuerst muss meiner Meinung nach versucht werden das der Hund akzeptiert das auf dem Platz gearbeitet wird und das er sich hier nicht ablenken lässt und das nach Möglichkeit mit so wenig wie möglich Ablenkung am Anfang.
Erst wenn das funktioniert kann man die Ablenkung steigern.
Aber so Ferndiagnosen sind immer etwas schwierig.
Gruß Ralf
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#5
Tom schrieb:Grundsätzlich sollte es dem Frauchen nicht egal sein, wie der Hund im allgemeinen gehorscht!!!
Es ist schon so nicht immer einfach den Hund beim Flyball beizubringen, mit der Ablenkung, die ja gerade auf Turnieren enorm ist, umzugehen.
Wenn aber dann die Zusammenarbeit zwischen Hundeführer und Hund schon grundsätzlich nicht stimmt, ( wie es beim Lesen Deines Berichtes den Anschein macht) dann ist es fast unmöglich!
Denn warum sollte es beim Sport funktionieren.
Wenn man mit seinem Hund eine Sportart ausführt, sollte der Hund schon einmal im normalen Alltag gehorschen!

Noch eine kurze Frage hierzu: wie lange hat das Frauchen denn die Schleppleine benutzt und wann/warum hat sie damit aufgehört?
Jeder noch so kleinste Erfolg eines Hundes kann selbstbelohnend sein!

Gruß
Tom

Guten Tag Tom,
nun meldet sich dann mal das Frauchen, dessen Hund nicht gehorSCHt, mal selbst zu Wort.
Ich habe Gioia heute genau 3 Jahre. Seit 2,5 Jahren ist sie an der Schleppleine, und sie gehorSCHt soweit schon sehr gut.
Ich arbeite sehr viel mit ihr und wir machen wöchentlich kleine Fortschritte.
Die Einschätzungen von 4 Hundetrainern am Anfang war, dass ich sie niemals zu irgendetwas werde bewegen können, es sei denn ich nehme nen Teletakter. Ich habe im folgenden auf diese Hundetrainer verzichtet...
Ich bin dann zu einer auf Jagdhunde spezialisierten Hundetrainierin (selbst Jägerin) gegangen, und seither läuft es richtig gut.
Aber auch sie war erstaunt über die Selbständigkeit und vor allem den Radius meines Hundes. Dazu muss man wissen, dass Gioia ein Epagneul Breton ist und diese Hunde angeborenerweise selbständig sind und mit großem Abstand arbeiten, ohne ihren Hundeführer aus den Augen zu lassen. Sie weiss genau wo ich bin, und alle tollen Tipps wie "versteck dich doch mal, das merkt sie sich wenn die Mama weg ist" fruchten nicht. Gioia ist eine sehr intelligente Jagdmaschine, der man nicht mit den plumpen 08/15 -"es klappt bei 90% der Hunde"-Methoden kommen kann.
Ich habe mit Marion gesprochen, dass ich es noch mal mit Handfütterung versuche, auch wenn ich zwar optimistisch aber auch skeptisch rangehe, da Gioia kein futterfixierter Hund ist.


Im Normalfall arbeitet Gioia sehr sehr gut mit mir, und unsere Bindung ist sehr eng. Gegen ihren Jagderfolg, den sie hatte, bevor sie zu mir kam, kann man relativ wenig entgegen setzen, wenn die Spur zu heiss ist.
Wir werden vermutlich erst in 3-4 Jahren Training so weit sein, dass sie auch im letzten Aspekt abrufbar ist.

Nun zu unserem spezifischen Problem auf dem Hundeplatz:
Da ich meinen Hund sehr gut kenne, habe ich zu Anfang gefragt, ob der Platz eingezäunt wäre. Dies wurde bestätigt. Gioia muss erst das Gelände sondieren, läuft systematisch die Begrenzungen ab. Wenn alles dicht ist, ist das Thema für immer durch und sie arbeitet toll.
Der besagte Hundeplatz war aber gar nicht wirklich eingezäunt und wird zudem vom Wild zum Äsen genutzt. Das heisst, die Fährten sind überall auf dem Platz und führen natürlich durch den undichten Zaun direkt in den Wald. Einmal herausgefunden, dass der Zaun löcherig ist wie ein Schweizer Käse, ist mein Hund abgerückt. Das hat sie sich natürlich gemerkt und darum ist es eigentlich von vornherein zum Scheitern verurteilt, solange es Schlupflöcher gibt.
Wir werden zukünftig stets Vorkehrungen mit einem mobilen Zaun treffen und es weiterhin versuchen, zumindest diese Saison hindurch.
Meistens reicht es, wenn sie mehrmals die Erfahrung gemacht hat, dass sie nicht heraus kann.

Gruß
tanja
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#6
Hallo Ralf,
es ist weniger die Ablenkung AUF dem Hundeplatz. Eher von draussen.
Wir sind für wirklich jeden Tipp dankbar, denn uns kann es nur weiterbringen.
Wir müssen halt mit den Gegebenheiten leben und können nicht vorher alle Eichhörnchen und Häschen einsperren. Wink

Wie bekommen wir den Hund dazu, zu akzeptieren, dass auf dem Hundeplatz ausschließlich Flyball gemacht wird?
Wie oben beschrieben, sind ihr die anderen Hunde und was sonst noch so auf dem Platz passiert, ziemlich schnuppe.
Wuff Marion

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#7
HI @ all,
was ist wenn Gioia an der Schleppi ist und dort etwas für den Hund interessantes vorbei hoppelt, oder rennt? Ist sie dann ablenkbar, oder vergisst sie alles um sich herum?
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#8
Das Du mit der Schleppleine weiterarbeitest, ist sehr sehr wichtig.

Kann Dir mal von der Hündin meiner Frau erzählen ( 10 Monate jung)
Bindung ist da, gehorcht bezüglich: sitz, lay down, bleib, hervorragend; auch unter Ablenkung.
Da sie aber jeden Tag im Wald spazieren geht, geschah es vor einiger Zeit, dass sie eine Spur aufnahm und weg war sie. Von da ab kam die lange Leine ( erst 20 Meter ) ran. Jetzt ist sie auf 5 Meter gekürzt. Sobald sie einen Meter vom Weg abkommt, ruft Dorit sie zurück und sie dreht sich auf dem Absatz um und kommt.
Vor kurzem kam dann ein Reh sehr nah vorbei und die Kleene wollte direkt hinter her. Dorit sie ruhig angesprochen und sie blieb stehen, kam dann zurück. Klasse. 2 Tage später die gleiche Situation, nur die Kleene ignorierte den Befehl und schoss los. Dorit die Leine ergriffen und.........
Wollte damit nur sagen, dass es sehr sehr wichtig ist, nicht zu früh mit der langen Leine aufzuhören.
Sollte der Hund ohne Ablenkung perfekt gehorchen, dann nehme man die Ablenkung dazu. Zunächst ein wenig und dann immer mehr.
Sollte es dann ohne Ablenkung klappen, trotzdem noch auf Nummer sicher gehen. Jeder Erfolg des Hundes wirft Dich um Monate zurück. Ist eine langwierige Angelegenheit; aber ich bin der Meinung, das lohnt sich!

Im Bezug auf Flyball würde ich folgendermaßen vorgehen:
NIE NIE NIE ohne Netz arbeiten. Der Hund DARF nicht die Gelegenheit bekommen auszubüchsen. Er muss merken, dass das Spiel mit dem Hundeführer und somit auch Flyball das Höchste ist, was es gibt!!!!
Viel Geduld müssen Du und Dein Trainer haben, dann klappt das auch.

Aber wie bereits gesagt: alles andere muss auch stimmen!!

Hoffe Dir ein wenig weitergeholfen zu haben. Ferndiagnosen sind immer schwierig.

Gruß
Tom
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